Husumer Nachrichten vom 21. Juli 2022 |
Herget & Co.: Wo einstige Fußball-Stars
künftige Spitzen-Kicker trainieren
Stippvisite im Trainingscamp von Herbert Krohn in St. Peter-Ording
Auch am Ordinger Strand kann man Fußball trainieren
finden Ex-Profi Matthias Herget (l.), Fußballcamp-Chef Herbert Krohn (r.) und
die Kinder.
Seit fast 30 Jahren fördert Herbert Krohn mit seinem Fußballcamp den Nachwuchs,
das Besondere: Jeden Sommer geben Ex-Profis ihr Wissen an die Kinder weiter. Mit
Erfolg, wie jetzt bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen in England zu
sehen ist.
Die blauweiße Fahne ist trotz des Gewimmels auf der Ordinger Sandbank inmitten
all der unzähligen bunten Strandmuscheln nicht zu übersehen an diesem bislang
heißesten Tag des Jahres: „Fußball-Camp St. Peter-Ording“ prangt da in großen
Lettern auf dem wehenden Tuch, derweil sich eine Handvoll Nachwuchskicker im
heißen Sand beim Dribbeln fast die Füße verbrennt - und dabei offenbar echt viel
Spaß hat.
Aus einem der umliegenden Klapp-Liegestühle kommen hinter einer dunklen
Sonnenbrille immer wieder einige launige Kommentare zum fröhlichen Spiel der
Jungen und Mädchen hervor. Die sonore, fast väterliche Stimme gehört zu Herbert
Krohn, der mit „seiner“ Fußball-Schule im Nordseebad im kommenden Jahr
30-jähriges Jubiläum feiert und das heutige Training mit seinen Schützlingen
wegen des extremen Wetters kurzerhand an den Strand verlegt hat.
Immer wieder geben sich in St. Peter-Ording ehemalige Größen des deutschen
Fußball-Sports die Ehre, den kleinen, aber ehrgeizigen Ballkünstlern Tipps und
Tricks weiterzugeben, mit denen sie sich selbst bis zu Deutschen, Europa- und
Weltmeisterschaften hochgespielt haben. Mit am Strand ist heute
Ex-Nationalspieler Matthias Herget (Profi u. a. bei Bayer 05 Uerdingen und
Schalke 04), der schon seit Jahren zum ausgewählten Trainer-Team des Camps
gehört.
Andere Fußball-Größen, die hier den Nachwuchs traininert haben, sind Manni
Kaltz, Uwe Reinders, Rudi Kargus, Klaus Fischer und Rüdiger Abramczik. Herbert
Krohn selbst wurde in den 1980er Jahre mit Blau-Weiß Friedrichstadt Meister in
der Verbandsliga und Pokalsieger.
Aktuell ist die heimliche Kaderschmiede von „Herbie“ Krohn in aller Munde, denn
keine Geringere als Alexandra Popp war vor Jahren als junges Mädchen hier an der
Nordsee in der Fußballschule. Die heutige Kapitänin der deutschen
Frauen-Nationalmannschaft strebt in diesen Tagen bei den Europameisterschaften
den Titel an.
Husumer Nachrichten vom 20. Juli 2012 |
Tipps und Tricks
vom "Flankengott"
14 Nachwuchskicker nahmen am Fußball-Camp mit dem
legendären Rüdiger Abramczik in St. Peter-Ording teil
St. Peter-Ording. Sie geben sich auch beim diesjährigen
Fußballcamp in St. Peter-Ording die Klinke in die Hand, Ex-Spieler der deutschen
Nationalmannschaft. Nur eines wollen sie: Die Talente der jungen Nachwuchskicker
fördern und ihnen das Rüstzeug für eine vielleicht großartige Karriere im Sport
mitgeben. Einer dieser Lehrmeister ist Rüdiger Abramczik, in seiner aktiven Zeit
gefürchteter Schalker "Rechts-Außen-Sturmjäger".
Locker beginnt der 56-Jährige das Einstiegs-Training auf
dem TSV-Sportplatz. Aber sehr schnell zieht er die Gangart an.
Nach dem Motto
"Hart, aber herzlich" schafft er es, den 13 Jungen und einem Mädchen alle
Kraftreserven zu entlocken. Sie kommen aus Deutschland und sogar Südamerika und
sind zwischen acht und 16 Jahren alt. Klar und deutlich sind die Anweisungen des
gebürtigen Gelsenkircheners. "Weiter, weiter" - "Das schaffst du" - "Nicht
einschlafen" - sind einige von vielen Zurufen, als die jungen Leute den von ihm
aufgebauten Parcours durchlaufen. Der unverwechselbare "Ruhrpott-Slang" des
Profi-Coaches gibt den Anweisungen einen gewissen Charme. "Ball-, Ausdauer- und
Krafttraining sind sehr wichtig", erläutert Abramczik. Oft huscht ein Lächeln
der Zufriedenheit über sein Gesicht. Ganz genau merkt er, wem er noch mehr
abverlangen kann und wer gerade an seine Grenzen kommt. Verschnaufpausen für den
einen oder anderen ordnet er an, lobt, kritisiert oder tröstet, wenn jemand
nicht mehr kann.
Motiviert und mit sichtlich Spaß am Fußballsport sind die
Nachwuchs-Kicker dabei. Sie lassen sich nicht unterkriegen, wenn einmal etwas
nicht so läuft. Der 13-jährige Sebastian Brans aus Buenos Aires ist begeistert.
"Ich will ganz viel lernen", sagt er in lupenreinem Deutsch. In seiner Heimat
spiele er aktiv in einem Verein und könne sich vorstellen, einmal Fußball-Profi
zu werden. Sein Vater, der beruflich oft in Deutschland unterwegs ist, habe ihn
selbst nach St. Peter-Ording gebracht und werde ihn auch wieder abholen.
Nicht weniger Power hat der St. Peteraner Co-Trainer
Norbert Gotthardt. Er unterstützt, damit auch in kleineren Gruppen trainiert
werden kann. Auch diesmal liegt das Fußballcamp-Ereignis in den
organisatorischen Händen von Herbert Krohn. Unterstützt wird er von Helfern aus
dem Verein. "Ich liebe die Arbeit mit jungen Menschen. Das hält mich jung", sagt
er.
Schon viele Ex-Nationalspieler-Legenden waren bei ihm zu
Gast. Große Fußballer, wie Rudolf Kargus, Karsten Bäron und Lothar Emmerich,
waren da, viele sogar öfter. Mit den meisten verbindet Krohn eine Freundschaft.
"Ich bin stolz darauf, solche Spieler hier zu haben", sagt er. Doch ohne sein
Team und alle ehrenamtlichen Helfer, die Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording und
die TSVler sei das alles nicht möglich. Nicht selbstverständlich sei, dass der
Nordsee-Campus für die Unterbringung und die gemeinsamen Essen in der Kantine
genutzt werden könne. Die Jugendlichen würden nicht nur viel in Sachen Fußball
lernen, sondern auch über soziales Verhalten. Das Gemeinschaftsgefühl werde
gestärkt, Disziplin geübt. Sport forme fürs Leben, so Krohn, denn es gelte,
Regeln zu beachten und Niederlagen zu verkraften. Spiel und Spaß werde als
Ausgleich nicht vergessen. Höhepunkt sei jedesmal der Grillabend, an dem die
Teilnehmer auch eine Urkunde erhalten.
Noch bis zum 18. August ist das Camp geöffnet. Die Profis
Michael Schulz (Borussia Dortmund), Bora Djordjevic (HSV) und Matthias Herget
(Schalke 04) werden den Ton angeben. Plätze sind für die jeweils wöchentlichen
Trainingseinheiten noch frei.
Husumer Nachrichten vom 18. Juli 2011 |
"Herbi" Krohn:
Fußball ist sein Lebenselexier
Herbert Krohn holte schon viele Profis in den Norden
/ 33 Spieler beim Camp mit Klaus Fischer
Lockeres Training
auf dem Sportplatz des TSV St. Peter-Ording. "Achtet auf
Ballführung,nicht
locker lassen, dranbleiben, schneller", ruft der legendäre ehemalige
Schalke-Torjäger Klaus Fischer den Jugendlichen zu. Kritisch nimmt er jeden
unter die Lupe. Ihm entgeht nichts. Wenn nötig rügt er, wenn etwas gut gelungen
ist, lobt er. Dabei kann er sein zufriedenes Lächeln nicht verbergen. "Ich bin
begeistert. Die Jungen und Mädchen sind sehr engagiert", sagt er. Der durch
seine Fallrückzieher populär gewordene Ausnahme-Fußballspieler ist zu Gast im
Fußball-Camp St. Peter-Ording. Er zeigt, den effektiven Umgang mit dem Ball.
Während der Profi die Größeren trainiert, nimmt sich der St. Peteraner Norbert
Gotthardt den Jüngeren an.
33 Teilnehmer aus Deutschland, Europa, Südamerika und Asien
im Alter zwischen acht und 16 Jahren, davon zwei Mädchen, sind dabei. Auch
diesmal liegt das Fußballcamp-Ereignis in den bewährten organisatorischen Händen
von Herbert - genannt "Herbi" - Krohn. Co-Trainer Norbert Gotthardt und vier
Helfer unterstützen ihn. Seit 18 Jahren ist er dabei - und das mit viel
Herzblut. Schon viele Ex-Nationalspieler waren im Nordsee-Heilbad zu Gast. Viele
der Teilnehmer würden sie gar nicht kennen, doch die Eltern würden ihnen das in
der Regel "verklickern". So wisse jeder, dass sie mit echten Profis
zusammarbeiten. Große Fußballer wie Rudolf Kargus (HSV), Uwe Reinders (SV Werder
Bremen), Karsten Bäron (HSV), Matthias Herget, Rüdiger Abramczik (beide Schalke
04) oder Lothar Emmerich, Bora Djordjevic und Michael Schulz (Borussia Dortmund)
waren schon da. Mit den meisten verbindet Krohn eine Freundschaft. "Ich bin
stolz darauf, solche Spieler hier zu haben, aber auch auf mein ganzes Team. Ohne
die Unterstützung durch meinen Co-Trainer, die freiwilligen Helfer,
Kurverwaltung und die TSVer könnte ich das alles nicht wuppen", erklärt Krohn.
Nicht selbstverständlich sei für ihn, dass der Nordsee-Campus für die
Unterbringung der jungen Fußballer und die gemeinsamen Essen in der Kantine
genutzt werden könne. Die Arbeit mit den Kids und Jugendlichen sei für ihn
Lebenselexier. Sie würden in den jeweils einwöchigen Trainingseinheiten nicht
nur eine Menge in Sachen Fußball lernen, sondern auch über soziales Verhalten.
Dabei seien sie hoch motiviert. Das Gemeinschaftsgefühl werde gestärkt,
Disziplin geübt, Spiel und Spaß hätten sie außerdem bei gemeinsamen Ausflügen in
die nähere Umgebung.
Höhepunkt
sei jedesmal der Grillabend, an dem die Teilnehmer dann aus der Hand des Coaches
eine Urkunde erhielten. Fußball bedeute nicht nur, klasse Leistungen an den Tag
zu legen, sondern, so Krohn, sei mehr. Der Sport forme für das Leben. Er lehre
Regeln beachten, Teamgeist und auch Niederlagen besser zu verkraften.
Oskar Schmedelbach (14) aus dem fernen Kolumbien ist hoch
motiviert und legt sich ins Zeug bei den täglichen intensiven
Trainingseinheiten, zehn in der Woche insgesamt. "Ich möchte Profi-Fußballer
werden", sagt er selbstbewusst. Da käme das Camp für ihn wie gerufen. Auch die
beiden Mädchen fühlen sich in der sportlichen Truppe pudelwohl. "Ich bin
sicherer geworden, kann den Ball länger in meinem Besitz halten und spiele
besser im Team als vorher", sagt Aylin (16).
Husumer Nachrichten von 2008 |
Weltklasse-Keeper
im Einsatz
Ehemaliger National-Torwart in der
Sommercamp-Fußballschule
St.
Peter-Ording/jek – Sie sind acht bis 16 Jahre alt, es sind Jungen und
Mädchen,
und sie
haben eines gemeinsam: Ihre Lieben zum Fußball. Immer im Sommer lädt die
Fußball-Ferienschule in St. Peter-Ording Kinder und Jugendliche aus aller Welt
zu einer intensiven Trainingswoche ein. Herbert Krohn leitet die vom DFB
unterstützte Veranstaltung, die im Nordsee-Campus stattfindet. Das Besondere
ist, dass Krohn in jedem Jahr eine Reihe von
Ex-Profis mit großem Namen und viel
Erfahrung in das Kurbad holt, um die Kinder zu trainieren.
Diesmal hatte der ehemalige Ausnahmetorwart Rudolf Kargus
zugesagt. Der erfahrene Jugendtrainer kommt immer wieder gern in das Camp. Ihm
gefällt die gelungene Mischung aus Ehrgeiz, Leistungswillen und Ferienspaß, für
die Leiter „Herbi“ Krohn bei den Teilnehmern sorgt. Bewusst ist jeweils der
Mittwoch für Ausflüge freigehalten. Eine Woche lang zeigte Kargus den Kindern
den Umgang mit dem Ball, forderte sie heraus und ermutigte sie.
Für Krohn ist das eine große Auszeichnung, denn eigentlich
hat Kargus mit dem Fußball beruflich längst abgeschlossen. „Natürlich kann ein
zehnjähriger nicht mehr wissen, wer Rudi Kargus ist“, räumt Krohn ein. „Aber die
Kinder gucken schon hoch, wenn ich ihnen dazu etwas erzähle.“ Denn der
55-jährige Rudolf Kargus war von 1975 bis 1978 deutscher Nationalspieler. Das
macht Eindruck und schlägt sich im Übungseifer nieder.
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Dem Leiter Herbert Krohn ist auch der
soziale Aspekt sehr wichtig. Mannschaftsgeist und Disziplin sind für
Krohn wichtige Eckpunkte. „Wir machen miteinander auch viel Blödsinn,
aber zum Beispiel beim gemeinsamen Essen sind bestimmte Regeln einfach
einzuhalten.“Das Einzugsgebiet des Sommercamps ist weiträumig. Neben
Nachwuchskickern aus ganz Deutschland kommen etliche Spieler von sehr
viel weiter her. Dieses Jahr kam Fußballnachwuchs aus Kanada, aus
Venezuela und sogar aus Shanghai. Sie erlebten Fußball, sie erleben eine
große und positive Gemeinschaft und sie erleben die Nordsee und den
weiten Sandstrand. Wie prägend das erlebnis Fußball-Camp sein kann, beweist Jens Welpmann. Achtmal war er als Teilnehmer dabei. Jetzt kehrt er regelmäßig zurück: als Sportstudent und Cotrainer. |
Der Elfmeter-Killer Rudi Kargus
Rudolf "Rudi" Kargus, zwischen 1971 und 1987 insgesamt 408 Bundesligaspiele
(HSV, Nürnberg, Karlsruhe, Düsseldorf), 1979 mit dem HSV Deutscher Meister, 1976
Pokalsieger, 1977 Europapokalsieger, drei Länderspiele, hält noch bis heute mit
24 gehaltenen Strafstößen den Bundesligarekord als Elfmetertöter. Kargus hatte
anschließend einigen Erfolg als Jugendtrainer. Heute profiliert er sich als
Maler ausdrucksstarker Bilder, die überwiegend nichts mit Fußball zu tun haben.
Er zeigt sie auf viel beachteten Ausstellungen und im Internet unter
www.rudi-kargus.de